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Abbildung links: Bewaldete Berge, fruchtbare Täler. Der Blick von oben zeigt um 1200 vor unserer Zeit noch sehr viel Grün am östlichen Mittelmeer. Deutlich erkennbar die Schwemmlandebenen von Euphrat, Tigris und Nil. Viel Wald und Weiden im Bergland der Levante, aber auch an den Hängen von Pontus, Taurus und Sagros. Griechenland und Italien sind noch nicht abgeholzt. Illustration: Skip G. Langkafel © Dr. Rainer Bieling

EL IST DER HÖCHSTE GOTT

EL

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Die goldene Kultfigur aus Ugarit zeigt den Göttervater El, der in ganz Kanaan verehrt wird – auch von Isra-el (sinngemäß: "Es herrsche doch El"), bevor es zu Jahwe findet. Die Abwendung vom alten und die Hinwendung zu einem neuen Gott beginnt in den Jahren um 1200 vor unserer Zeit.
Davon handelt die erste Staffel der neuen Serie "Globalisierung des Glaubens: Juden, Christen, Muslime – Geschichte eines globalen Konflikts", die virtual history in den nächsten Monaten in wöchentlichen Folgen online veröffentlichen wird. Illustration: Skip G. Langkafel © Dr. Rainer Bieling

Um 1200 vor unserer Zeit

Die heile Welt am Mittelmeer

Wer dazugehört, wie das Leben funktioniert, was Land und Leute davon haben

Karte Mittelmeer

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Die Jahre bis 1200 vor unserer Zeit sind eine Art goldenes Zeitalter. Die Staatengemeinschaft der bekannten Welt hat sich durch Verträge eine stabile Ordnung gegeben. Die Wirtschaft der Länder rund um das östliche Mittelmeer ist durch Handelsbeziehungen eng vernetzt. In den Städten bringen es die Bewohner zu beträchtlichem Wohlstand und schaffen beeindruckende Kulturleistungen. Die Menschen auf dem Land leben in geregelten Verhältnissen und finden ihr Auskommen. Aus allen Gesellschaften sind Schriften überliefert, die Auskunft über Gott und die Welt geben. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die sechs wichtigsten Hochkulturen einzeln vor.
> Der Reihe nach zuerst Mykene
> Nach Ihrer Wahl 1 Mykene | 2 Troja | 3 Hattusa | 4 Ugarit |
5 Ägypten | 6 Assur

ZEITFENSTER

Die erste Weltwirtschaft am Mittelmeer, ihr Untergang um 1200 vor unserer Zeit und der Beginn von etwas Neuem

1274 vor unserer Zeit
Schlacht von Kadesch: Pharao Ramses II scheitert bei dem Versuch, die ägyptische Vormacht im Norden der Levante wiederherzustellen. Hier haben jetzt die Hethiter das Sagen, die neue Großmacht aus Anatolien. Der Friedensvertrag mit deren König Hattusili III von 1259 legt den Grundstein für ein goldenes Zeitalter. Damit beginnt unsere Geschichte.

1208 vor unserer Zeit
Strafexpedition nach Kanaan: Pharao Merenptah unternimmt einen Feldzug in die ägyptischen Provinzen, um unbotmäßige Stadtkönige an der Levante gefügig zu machen. Dabei knöpft er sich auch das Hinterland vor, von wo er etliche Kriegsgefangene aus dem Volk Israel als Beutesklaven nach Ägypten führt – eine Arbeitskräftebeschaffungsmaßnahme.

Um 1200 vor unserer Zeit
Zerstörung von Mykene und Troja: Von anhaltender Dürre getrieben stürmen und plündern Stämme der Hellenen die reichen Städte rund um die Ägäis. Deren vom Klimawandel geschwächte Wirtschaft bricht vollständig zusammen – nur der Mythos überlebt. Weiterziehen und gemeinsam Beute machen sichert jetzt vielen den Lebensunterhalt.

Nach 1200 vor unserer Zeit
Zerstörung von Hattusa und Ugarit: Auf dem Landweg erobern die Plünderer aus der Ägäis die Hauptstadt der Hethiter, Hattusa, auf dem Seeweg das verbündete Ugarit. Die Überlebenden geben die verwüsteten Städte auf. Für über 3000 Jahre verschwinden beide Hochkulturen aus der kollektiven Erinnerung und dem kulturellen Gedächtnis der Menschheit.

1200 bis 1177 vor unserer Zeit
Verlagerung der Raubzüge aufs Meer: Ziel sind nun die Fleischtöpfe Ägyptens. Die Großmacht verteidigt verbissen ihre Grenzen gegen die Seevölker, wie sie jetzt heißen. In diesen Wirren gelingt den Beutesklaven aus dem Volk Israel um 1185 die Flucht aus der Festung Ägypten. Von unterwegs bringen sie einen neuen Gott in ihre alte Heimat.

1177 vor unserer Zeit
Sieg über die Seevölker: Pharao Ramses III schlägt die vereinten Angreifer zu Lande und zu Wasser. Den Rest der ägäischen Seeräuber macht er als Vasallen sesshaft. So weist er den Philistern bei Gaza einen Küstenstreifen zu, in dem sie sich zum neuen Herren über die Einheimischen aufschwingen. Was das nach sich zieht, steht in einer späteren Folge.

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